ADHS Vs ADS: Unterschiede, Symptome und Diagnose

Von ADHS wird heute schnell gesprochen, wenn Kinder unaufmerksam und zappelig sind. Was genau ADHS ist, durch welche Symptome es sich kennzeichnet, welcher Unterschied zu ADS besteht und Informationen zur Diagnose, erfährst du jetzt.

Disclaimer:

Dieser Artikel ersetzt keine fachliche Beratung. Die Inhalte dienen nicht zur eigenständigen Diagnose. Bitte wende dich stets an einen Facharzt.

ADHS Vs ADS: Das sind die Unterschiede, Symptome und die Diagnose

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Was ist ADHS?

📌 ADHS bedeutet übersetzt Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom

Es gehört zu den häufigsten psychischen Störungen in der Kindheit und kann lebenslang bestehen.

  • Bei Jungen tritt die Krankheit öfters auf (Faktor 4,3)
  • Im Grundschulalter steigt die Diagnosehäufigkeit stark

(Robert Koch Institut)

Es lassen sich unterschiedliche Ausprägungen finden, jedoch treten nicht immer alle Symptome auf.

Unterschieden werden mehrere Gruppen:

SubTypBeschreibung
ADHSVorwiegend hyperaktiver impulsiver Typ
(z.B. starker Bewegungsdrang)
ADSVorwiegend unaufmerksamer Typ
(z.B. Träumer)
MischtypenEs gibt viele Unterformen, welche du auf der Webseite nachlesen kannst.
Subtypen der Krankheit

Durch welche Symptome kennzeichnet sich ADHS?

ADHS kennzeichnet sich vorrangig durch 3 Hauptsymptome:

  • Unaufmerksamkeit
  • Impulsivität
  • Hyperaktivität

Betroffene leiden unter Aufmerksamkeitsproblemen, haben eine Aufmerksamkeitsschwäche und Probleme sich zu konzentrieren. Ihre Aufmerksamkeit schweift ständig ab, Aktivitäten werden begonnen, aber meist nicht zu Ende ausgeführt.

Sie sind motorisch unruhig und haben einen starken Bewegungsdrang. Deswegen können sie schwer stillsitzen und schaukeln stattdessen mit dem Stuhl oder zappeln herum.

Aufgaben lösen sie langsam und unsystematisch. Daher können sie sich Dinge kaum merken, die sie nicht interessieren.

In der Schule oder auch zu Hause sind sie leicht ablenkbar und haben Schwierigkeiten Anweisungen zu befolgen ➤ Dadurch entstehen Flüchtigkeitsfehler.

📌 Dies führt zu einer geringen Frustrationstoleranz, sie können mit Frust nicht gut umgehen. Des Weiteren kann es bis zu Wutanfällen oder Stimmungsschwankungen führen, wenn es nicht nach ihrem Willen läuft. Es macht den Anschein, dass das Kind oft handelt, bevor es denkt und so impulsive Reaktionen entstehen.

➤ Sie sind außerdem ungeduldig und sprechen die ganze Zeit. Abwarten fällt ihnen besonders schwer, was sich daran erkennbar macht, dass sie z.B. inmitten eines Gespräches platzen.

Unterschied von ADHS zu ADS

ADS bedeutet Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom.

💡 Hier fehlt ein Buchstabe, das „H“, die Hyperaktivität.

  • Der Unterschied von ADS zu ADHS besteht also darin, dass Menschen mit ADS ebenso unaufmerksam sind und Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren, aber die Hyperaktivität, die Menschen mit ADHS haben, fällt nun bei ADS weg
  • Menschen mit ADS zeigen sich eher verträumt
  • Sie erscheinen oft gedankenversunken und können in der Schule lange aus dem Fenster schauen, also die Betroffenen verhalten sich eher unauffällig
  • Und Menschen mit ADHS im Gegenzug sind auffälliger, sie werden oft als „Zappelphilipp“ bezeichnet aufgrund ihrer Hyperaktivität
  • ADS-Menschen wirken unaufmerksam und lassen sich leicht ablenken
  • Sie haben Lernschwierigkeiten und sind vergesslich
  • Es kann Stunden dauern, bis sie mit den Hausaufgaben fertig und sie vergessen in der Regel Gelerntes oft wieder
ADHSADS
Hyperaktivität (Impulsiv)Träumer (in Gedanken versunken)
zappeligsensibel
geringe Frustrationstoleranzschlechte Konzentrationsfähigkeit
oft aufgedrehtes Verhaltenängstlich
Einige Unterschiede von ADHS und ADS

Zudem gibt es Anzeichen (ab S. 15), welche auf ADHS und ADS gleichermaßen zutreffen.

Diagnose und Anzeichen für ADHS

Wie nun bereits bekannt ist, kann sich ADHS ganz unterschiedlich äußern. Dies erschwert die Diagnose, da nicht immer alle Symptome auftreten.

❗ Nicht jedes Kind, welches zappelig und quirlig ist, hat gleich ADHS. Hier muss drauf geachtet werden, dass ADHS bei Kindern nicht vorschnell diagnostiziert wird.

Die Diagnose von ADHS wird nur von erfahrenen Spezialisten wie Kinderärzten oder Kinder- und Jugendpsychiatern gestellt.

💡 Für die Diagnose müssen bestimme Kriterien nach dem Klassifikationssystem ICD-10 erfüllt sein.

Diese Kriterien fordern, dass mindestens sechs Hauptsymptome aus den Bereichen der Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität oder mindestens sechs Symptome aus zwei Bereichen erfüllt sein müssen.

Wie verläuft die Diagnosestellung?

Vor der endgültigen Diagnosestellung wird eine testpsychologische Untersuchung durchgeführt. Diese können zur Sicherung der Diagnose beitragen (ADHS im Erwachsenenalter, S. 940).

➤ Das bedeutet, das Verhalten des Kindes wird beobachtet. Dazu zählt u.a. die …

  • Mimik
  • Gestik
  • Lautäußerungen
  • Fähigkeit zur Kooperation

Die Eltern oder andere Bezugspersonen des Kindes wie Großeltern oder Fachkräfte aus Kitas oder Schulen werden miteinbezogen. Es werden Gespräche über das Verhalten des Kindes in verschiedenen Lebensbereichen geführt (Buchempfehlung).

Auch andere Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Erst, wenn alle erforderlichen Kriterien erfüllt sind, kann die Diagnose gestellt werden.

💡 Bericht über die Entwicklung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen: HIER


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1 Kommentar

  1. Hallo,

    kleiner Hinweis: Nach der neuen Einteilung im ICD-11 wird nur noch von ADHS aber in unterschiedlichen Ausprägungen gesprochen, damit auch Menschen, welche bisher nicht genug Kriterien erfüllten einbeziehen zu könne, sowie die Diagnostik an den aktuellen Stand der Wissenschaft anzupassen. (Quellen https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http%3a%2f%2fid.who.int%2ficd%2fentity%2f821852937 und https://adhs-kompakt.de/icd-11-adhs/ )

    ich arbeite Schwerpunktmäßig mit ND Kindern und auch bei ASS wurde die Einteilung komplett überarbeitet.

    VG

    Antworten

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