Regelmäßiges Vorlesen im Kindergarten und zu Hause ist ein wesentlicher Bestandteil der Literacy- Erziehung.
Der Begriff Literacy umfasst die Lese- und Schreibkompetenz der Kinder. Wenn dir das Wort noch unbekannt ist, dann schau dir doch gerne mein erstes Video zur Literacy-Erziehung hier an.
In dem heutigen Artikel betrachten wir die pädagogische Methode des dialogischen Lesens genauer. Wir klären die Fragen:
- Was ist Vorlesen?
- Warum ist Lesen wichtig?
- Wie wird dialogisches Lesen umgesetzt?
- Wie fördere ich das Lesen mit Kindern?
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Was ist Vorlesen?
Das Vorlesen kann als die einfachste und wichtigste Möglichkeit, den schulischen Leseerfolg von Kindern zu sichern, angesehen werden.
📌 Es ist eine ideale Möglichkeit, Kinder in Kontakt mit Büchern und dem Lesen zu bringen. Zum Thema Bilderbüchern gibt es bereits einen Artikel.
✅ Vorlesen bedeutet Begegnung, ein gemeinsames Erleben und Geborgenheit.
Die persönliche Zuwendung und ein positives Lesevorbild spielen eine große Rolle.
Warum ist Lesen wichtig?
Lesen unterstützt die Entwicklung des Kindes zu einer gesellschaftlich handlungsfähigen Persönlichkeit, indem sie es in die Schriftkultur und der Sprache einführt.
▶️ Neben dem Elternhaus können auch Kindertagesstätten und Schulen ganz maßgeblich dazu beitragen, diesem Auftrag gerecht zu werden.
Dialogisches Lesen mit Kindern
Unter dialogischem Lesen versteht man eine bestimmte Art der dialogorientierten Kommunikation zwischen einem Erwachsenen und einem oder mehreren Kindern über ein Buch.
Während beim klassischen Vorlesen der Erwachsene vorliest und die Kinder zuhören, kommt es beim Dialogischen Lesen zu einem Rollentausch.
Das Kind wird hier zum Erzähler der Geschichte, der Erwachsene rückt stattdessen zunehmend in die Rolle des aktiven Zuhörers:
- Stellt Fragen
- Gibt Impulse
- Ergänzt und erweitert die Aussagen des Kindes
▶️ So wird das Kind ermuntert, in eigenen Worten über das Buch, seine Bilder und dessen Geschichte zu reden.
Alle Beteiligten befinden sich demnach in ständiger Interaktion, wobei Beiträge von Seiten der Kinder ausdrücklich erwünscht sind.
❗ Ein Dialog entsteht nur dann, wenn sich das Kind einbringt.
Der Erwachsene greift diese dann auf und nimmt Bezug auf die Aussagen des Kindes. Für die Beiträge wird das Kind durch Lob wertgeschätzt.
Ziele des dialogischen Lesens
🎯 Ziel des dialogischen Lesens ist die Steigerung und die Verbesserung der Sprech- und Sprachfähigkeit des Kindes.
Dabei steht der gemeinsame Spaß, die neuen, positiven Erfahrungen im Umgang mit Büchern und die Sprache im Vordergrund.
Das Kind soll sich geborgen und angenommen fühlen. Es bekommt das Gefühl, dass sich die pädagogischen Fachkräfte Zeit nehmen.
Wie fördert man das Lesen?
1) Wichtig ist regelmäßiges und häufiges Lesen
Sei es…
- im Morgenkreis
- im Freispiel mit einer Kleingruppe
- in einer pädagogischen Aktivität
- abends mit deinem Kind zu Hause
2) Versuch, die Kinder herauszufordern
Indem du durch gezielte Impulse und Fragen die kindliche Sprachaktivität anregst.
Zum Beispiel: „Wie glaubst du, geht die Geschichte weiter?“
3) Stelle einfache W-Fragen
„Wer war das nochmal und wo ist der Bär hingelaufen?“
▶️ So erinnern sich die Kinder nochmals zurück und die Kognition wird gefördert.
4) Stelle einen Alltagsbezug her
… und verknüpfe dabei die Geschichte mit den Erfahrungen des Kindes:
„Hast du so etwas wie der Bär auch schon mal erlebt?“
Kindliche Aussagen kann ich als Erzieher erweitern und in einen Kontext bringen.
▶️ Dies wirkt sich auf das Textverständnis aus und die Lesekompetenzen werden gefördert.
Das waren nun die wichtigsten Informationen rund um das Thema Lesen im Kindergarten.
✅ Eine weitere pädagogische Methode ist die Bilderbuchbetrachtung, welche du hier findest:
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